- 22. August 2017
- Gepostet von style.by.mensing
Ich habe unlängst eine Gebrauchtwagenanzeige für einen alten Maserati gelesen – ohne Kopfstützen und Sicherheitsgurte -, die war übertitelt mit „In diesem Auto sterben Sie noch wie ein Kerl!“ In derselben Zeitung stand daneben eine Werbung mit dem Slogan „Übergangsjacken für den Herren“. Mein Tag war gerettet, denn ich war amüsiert.
Wenn Sie mich jetzt fragen, was mich so amüsiert hat, ganz einfach: Die Macht der Worte in der Werbung. Kein Mann, der den Maserati nehmen würde, würde sich wohl bei diesem Modehändler eine Übergangsjacke kaufen… Übergangsjacken für den Herren, uncooler kann ein Slogan nicht sein. Männer tragen keine Übergangsjacken. Männer tragen Leichtdaunenjacken, Lederjacken, Jeansjacken, Blousons, Parkas, Mäntel und natürlich Sakkos. Und zwar dann, wenn sie „Bock“ darauf haben. Übergang hin, Übergang her! Vielleicht friert man dann auch mal oder wird nass… aber dann halt wie ein Kerl!
Das wäre doch mal eine Headline gewesen: „In unseren Jacken werden Sie zwar auch nass, aber sie sehen blendend aus!“ Nee, nee, mit Übergangsjacken holen Sie niemanden ab. Wenn Sie Mode an den Mann bringen wollen, müssen sie schon klar sagen, was Sache ist. Diesen Herbst beispielsweise Blousons, Leichtdaunenjacken oder Parkas. Klar, die sind funktional und für den berühmt-berüchtigten Übergang perfekt geeignet – letztendlich sind sie aber cool und angesagt, und nur das zählt. Wie beim alten Maserati eben, in dem Man(n) noch wie ein Kerl stirbt!